Förderung des hochbegabten Kindes durch PädagogInnen
Die Förderung hochbegabter Kinder ist häufig auch eine Chance für die PädagogInnen. Wenn Sie als ErzieherInnen oder LehrerInnen ein hochbegabtes Kind in Ihrer Klasse haben, gibt es viele Möglichkeiten es zu fördern, die zum Teil keinen Mehraufwand bedeuten. PädagogInnen, die dies versucht haben, erzählen, dass nach einer Anfangsphase mit Mehrarbeit eine Entlastung auftrat. Der eine oder die andere berichtet auch davon, dass das Lernklima in der Klasse besser wurde und alle Kinder motivierter mitarbeiteten (Zitat eines Lehrers: „Bei Flut steigen alle Schiffe.“).
Tipps und Anregungen, die Sie beachten können
- Vermitteln Sie dem Kind den Eindruck, dass Begabung von Ihnen erkannt und gewollt ist.
- Lassen Sie dem Kind Freiräume, zwingen Sie es nicht zu spielen, erlauben Sie den Aufenthalt in der Bücherecke, ersparen Sie ihm Wiederholungen und Zwischenschritte.
- Stellen Sie für alle Kinder alternative Aufgaben, nicht nur speziell für das hochbegabte Kind, bei denen die Kinder selbst auswählen können.
- Vereinbaren Sie Geheimzeichen, wenn Sie in einzelnen Stunden eine Zurückhaltung wünschen.
- Bedenken Sie, dass hochbegabte Kinder qualitiv hochwertige Aufagben brauchen und dass diese weder Strafarbeitscharakter haben dürfen noch Belohnung für Fleißarbeiten sein sollten.
- Versuchen Sie das Kind (und seine Interessen) in die Gemeinschaft zu integrieren und für Verständnis zu werben.
- Versuchen Sie eine Binnendifferenzierung zu realisieren, in dem Sie z.B. Förderkurse auch für gute Schüler anbieten.
- Ermöglichen Sie Unterricht in einzelnen Fächern auch in höheren Klassen (am Anfang versuchsweise).
- Ermöglichen Sie das Überspringen von Klassen (am Anfang versuchsweise).
- Stellen Sie das Kind für einzelne Stunden oder Tage vom Regel-Unterricht frei z.B. für innerschulische Förderkurse, für Uni-Kurse, Bibliotheks- / Museumsbesuche, Ortserkundigungen oder andere außerschulische Veranstaltungen. Eine Kontrolle kann gegebenenfalls über das Führen eines Tagebuchs erreicht werden. („Drehtür-Modell“).